Fliegen lernen Teil 8
Heute war der achte Tag.
Beinahe wär’s sich diese Woche nicht mehr ausgegangen. Zuerst der Sturm – und dann weitere zweifelhafte Wettermeldungen. Doch der TRAINER war hellwach. Ein Blick zum Himmel; ein Anruf,
und wir wussten Beide, was wir wollten.
Praktisch windstill – oder fast halt. Keine Sonne. Über uns nur große, dunkle, doch trockene Wolken. Ideale Sicht bis etwa 16.30 Uhr. Dann zeigte sich, dass wir zukünftig unsere Flugzeiten vorverlegen müssen. Denn gegen Fünfe ist der Flieger an düsteren Tagen nicht mehr sichtbar. Oder wir rüsten auf Beleuchtung um.
Der Beginn unserer Flugstunde war diesmal wieder Programmierung. Ein alter Mann konnte vor Jahren nicht mehr, weil seine Gesundheit ihn im Stich ließ. So verschenkte er seine Modelle – und die BEAVER habe (vermittelt durch einen Freund) ich bekommen. Konnte und wollte sie aber niemals alleine ausprobieren. Daher nun die Umrüstung auf das FASST-System des Trainers. Und heute der erste Versuch.
Es ist ein professionell gebautes Modell und wir haben daher mit wenigen Überraschungen gerechnet.
Mein erster Flieger mit 3S-Akku und Querruder. Und mein bisher auch Schönster. Vorweg gesagt – um damit mal die Geschichte von hinten aufzuspulen – die BEAVER fliegt großartig. Stabil, präzise – und vergleichsweise schnell. Der TRAINER zaubert mit ihr alle üblichen Kunstflugfiguren in den Himmel, lässt sie überzogen abkippen – Alles scheint möglich . . .
Wenn sie einmal in der Luft ist, traue ich mir auch schon zu sie zu fliegen. Der Himmel wird halt schnell „zu klein“ – was die Sichtbarkeitsgrenze anbelangt. Aber egal – da oben ist sie einfach ein Erlebnis – verglichen zu unseren bisherigen Motorseglern. Der Flug-Stil ist jetzt etwas anders – mehr Höhenruder schon vor und /oder in den schnellen Kurven. Auch das Ausloten wie wenig Gas der Flieger verträgt, ist noch eine spannende Sache . . .Super, aber immerKonzentration fordernd.
Ganz anders die Situation am Boden. Zwei möglichst große Räder am Fahrwerk (nachgerüstet) und ein Hecksporn mit einem kleinen, lenkbaren Radl. 25% der Starts gelingen. Bei 3 von 4 macht sie aber lieber einen Köpfler ins weiche Gras. Keine Schäden, aber irgendwie frustrierend.
Also freuen wir uns umso mehr auf elegante Landungen. Werden uns aber hier und heute nicht gegönnt. Der Anflug ist natürlich relativ flott und der Bodenkontakt endet immer mit Rolle vorwärts. 100% negativ. Zum Glück auch hier ohne Folgen – doch wer mag das schon? Mit dem „eingebauten CRASH“ nur zur Erheiterung von Kollegen und entzückten Wanderern beizutragen . . .
Natürlich ist uns klar, dass die BEAVER ursprünglich als Wasserflugzeug konzipiert war. Dass der Schwerpunkt etwas zu weit vorne und das Fahrgestell zu weit hinten ist. Aber, wie auch immer – in der Luft – da ist sie wirklich „zu Hause“ – die BEAVER. Vermutlich sogar besser bei Wind zu Starten und zu Landen. Jedenfalls dann weniger empfindlich als Leichtere und Langsamere.
Heute waren wir alleine am Platz. Keine Kollegen oder sonstigen Gäste, um auch von deren Seite Meinungen zu hören. So hatten wir volle Konzentration auf unsere neue Bekanntschaft – BEAVER.
Nach Detailänderungen geht’s nächste Woche weiter – mit ihr und unserem „TRAINER – TRAINING“
Willi Brandt
8.11.2012